Heute kommt der Nikolaus…

Foto: Flickr / Lisuebie

Sobald die ersten Lichterketten in den Fenstern und den Einkaufspassagen in der Stadt aufgehängt sind und die ersten Schoko-Weihnachtsmänner in den Regalen stehen, fiebern Kinder bereits ungeduldig der Weihnachtszeit entgegen. Der heilige Abend und die Geschenke vom Weihnachtsmann oder dem Christkindl sind natürlich der Höhepunkt, allerdings gibt es auch schon zu Anfang der Adventszeit ein Ereignis, das kaum abgewartet werden kann. Denn am 6. Dezember jeden Jahres steht wieder einmal der Nikolaus mit seinem prall gefüllten Sack von Geschenken vor der Tür, um den unartigen Kleinen eine Lektion zu erteilen und die artigen mit Geschenken zu überraschen. Wer aber ist denn der Nikolaus, und weshalb ist er mittlerweile aus der Vorweihnachtszeit nicht mehr weg zu denken?

Griechischer Abstammung soll Sankt Nikolaus gewesen sein und mit vollem Namen Nikolaus von Myra genannt worden. Sein Geburtstag oder -jahr sind nicht genau bekannt – im dritten Jahrhundert nach Christus hat er wohl gelebt, doch der Todestag ist mit dem 6. Dezember unumstritten und bildet insofern den Ursprung für unser heutiges Nikolaus-Datum. Nikolaus von Myra war Bischof von Myra im kleinasiatischen Lykien – sehr viel mehr historisch belegte Tatsachen über sein Leben allerdings gibt es tatsächlich nur wenige. Mit 19 Jahren soll er wohl von seinem gleichnamigen Onkel zum Priester geweiht worden sein und zunächst einige Jahre Abt im Kloster Sion gewesen. Während der Christenverfolgung gefangen genommen und gefoltert, habe er das beträchtliche Erbe seiner Eltern unter den Armen der Bevölkerung verteilt und somit seinen heiligen Status erlangt, der bis heute in den Legenden und Geschichten über Sankt Nikolaus überliefert wird.

Sankt Nikolaus wird seit Jahrhunderten allerdings auch verehrt als Wohltäter der Kinder, und somit dreht sich auch der 6. Dezember hauptsächlich um diese. Regional sind die Traditionen zu Sankt Nikolaus durchaus verschieden, allerdings finden sich spezielle Grundzüge überall. Der Brauch, die Kinder nach ihrer Artigkeit zu befragen beispielsweise ist grenzübergreifend bekannt und geht zurück auf ein Gleichnis, nach dem drei Knechten Geld anvertraut wurde und diese später Rechenschaft ablegen mussten, was sie damit getan haben. Der heutige Nikolaus hält dem Nachwuchs fast immer eine Predigt – doch auch wenn Kinder manchmal ein ernstes Kopfschütteln ernten, endet der Besuch vom Nikolaus dennoch immer mit der erwarteten Bescherung aus seinem berühmt-berüchtigten Sack.

Wie der Weihnachtsmann auch, erscheint der Heilige St. Nikolaus heutzutage vor allem in der Werbung zu etlichen Produkten weltweit als beleibter älterer Herr mit Rauschebart und rotem Mantel. Doch so schön es ist für die Kleinen, sich auf Schokolade im Stiefel zu freuen, so sehr sollten wir über allem Kommerz hinweg nicht vergessen, den Tag in der Familie auch in Erinnerung daran zu begehen, dass St. Nikolaus sein Hab und Gut mit Bedürftigen geteilt hat. Die Vorweihnachtszeit sollte in jedem Jahr besinnlich und mit der Familie begangen werden  und Menschen in Not geholfen – nicht nur an dem Tag, an dem ein in Rot-Weiß gekleideter Mann durch den Schornstein fällt!

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