Im Gedenken aller Heiligen

Foto: Flickr / Artshooter

Jedes Jahr am 1. November wird der Feiertag Allerheiligen begangen, bei dem aller Heiligen gedacht wird. Dies umfasst nicht nur alle heilig gesprochenen Personen, sondern auch diejenigen, um die nur Gott weiß. Eingeführt wurde dieser Feiertag aufgrund der zeitlichen Unmöglichkeit, für jeden Heiligen einen separaten Gedenktag einzuführen.

Die Tradition, all jene gemeinsam zu ehren, die keinen gesonderten Tag zugesprochen bekommen, besteht schon seit vielen Jahrhunderten. In den östlichen Kirchen wurden bereits seit Anfang des vierten Jahrhunderts Allerheiligenfeste gefeiert, damals allerdings am ersten Sonntag nach Pfingsten. Ursprünglich den antiken Göttern gewidmet, wurden in der westlichen Glaubensgemeinschaft um 610 mit der Weihung des römischen Pantheons der Jungfrau Maria allen Märtyrern und Heiligen die Allerheiligenfeste als jährlich verordnete Feier eingeleitet und mit Weihung einer Kapelle im Petersdom von Papst Gregor III von Ostern auf den 1. November verlegt.

Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag und wird somit nicht deutschlandweit, sondern nur in den Ländern Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Saarland und Baden-Württemberg begangen. Doch auch Österreich, Liechtenstein, die katholisch geprägten Kantone der Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, Polen, Ungarn, Belgien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Litauen und sogar die südostasiatischen Philippinen lassen es sich nicht nehmen, auf einmal aller Heiligen zu gedenken. Und dies mit ihren jeweiligen Traditionen, die unterschiedlichster Art sind.

In Deutschland wird Allerheiligen als so genannter ‘stiller Feiertag’ begangen – so werden an diesem Tag keine Tanzveranstaltungen durchgeführt, und auch laute Musik ist verboten. Das Fest soll vielmehr im Kreise der Familie und der Gemeinde ruhig und andächtig begangen werden. Neben Bräuchen wie dem Allerheiligengebäck, das vor allem in Österreich und in Bayern sehr beliebt ist, gibt es auch allerlei Bauernregeln, die sich um Allerheiligen drehen. Die meisten beziehen sich auf Wettervorhersagen und sollen Anhaltspunkte geben, wie der bevorstehende Winter verlaufen wird:

  • Allerheiligen feucht, wird der Schnee nicht leicht
  • Allerheiligen klar und helle, sitzt der Winter auf der Schwelle
  • Allerheiligenreif – macht den Winter stark und steif
  • An Allerheiligen – sitzt der Winter auf den Zweigen
  • Bringt Allerheiligen einen Winter, so bringt Martini einen Sommer
  • Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt noch Altweibersommer ein
  • Ob der Winter warm oder kalt, so geh Allerheiligen in den Wald
  • Schnee am Allerheiligentag – selten lange liegen mag
  • Um Allerheiligen kalt und klar, macht auf Weihnacht alles starr
  • Wenn es an Allerheiligen schneit, halte deinen  Pelz bereit
  • Zum Allerheiligen Sonnenschein, so tritt der Nachsommer ein

Am Vorabend zu Allerheiligen wird in vielen Ländern jedes Jahr Halloween gefeiert.  Seinen Ursprung hat der Name aus dem englischen, in dem es zu einer Abkürzung von „All Hallows Eve“ geworden ist, was im deutschen so viel heißt wie „Abend vor Allerheiligen“. Am Abend vor einem Hochfest oder Feiertag werden traditionell Vigilien abgehalten, somit könnte Halloween also tatsächlich von diesen Feiern abstammen. Das Fest am Vorabend des Feiertages könnte allerdings auch – eine Meinung, die weithin berbreitet ist – seine Wurzeln in einem viel Älteren, heidnischen Brauch haben, dem so genannten „Samhain“, dem keltischen Neujahrstag.

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